Leer, 14.06.2019. Mit der Einweihung des Neubaus auf dem Klinikareal an der Augustenstraße in Leer können nun 52 Patienten mit psychosomatischen Erkrankungen im Klinikum Leer behandelt werden. Sie finden hier Ihren neuen „Heimathafen für seelische Gesundheit.“ Bereits seit 4 Jahren werden im Klinikum Leer rund 30 Patienten behandelt.
Der Klinikneubau beinhaltet auf 4500 qm Geschossfläche Arzt-, Diagnostik- und Therapieräume im 1. Obergeschoss, ansprechende Unterbringungs- und Stationsbereiche im 2. und 3. Obergeschoss sowie verschiedene Gruppentherapieräume und das Patientenrestaurant im Staffelgeschoss. Für die neue Klinik sind inklusive Einrichtung und Ausstattung 12,5 Millionen Euro Gesamtprojektkosten entstanden, die mit einem Betrag von 6,5 Millionen Euro durch das Land Niedersachsen getragen wurden. Rund 6 Millionen Euro hat das Klinikum Leer aus eigener Finanzkraft aufgebracht, wovon etwa 3 Millionen Euro in die Psychosomatische Klinik und 3 Millionen Euro in weitere Infrastruktur für den Schulbetrieb, Pflegestationen und die Logistik mit Warenannahme und Zentrallager investiert wurden.
Die Klinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie am Klinikum Leer bietet Abklärung und Behandlung von Krankheiten, die durch eine starke psychische Belastung gekennzeichnet sind. Häufig gehen diese psychischen Belastungen mit somatischen (körperlichen/organischen) Beschwerden oder gar Krankheiten einher oder treten in Folge von Lebenskrisen oder tiefgreifenden persönlichen Veränderungen auf. Manchmal kann es notwendig sein, diese psychosomatischen Krankheiten und Beschwerden stationär oder tagesklinisch in einem fachlich geeigneten Krankenhaus zu behandeln, um die bestmögliche Genesung zu erreichen.
Im Klinikum Leer wird, unter der Leitung von Chefärztin Dr. Karin Ademmer und ihrem Team, Hilfe und Unterstützung angeboten, für Menschen mit somatoformen Störungen, Persönlichkeitsstörungen, Angst- und Panikstörungen, Essstörungen, posttraumatischen Belastungsstörungen und für die bundesweit rund 4,5 Millionen Menschen, die an depressiven Störungen leiden.
Eine Behandlung in der neuen Klinik beginnt mit einem Vorgespräch zum gegenseitigen Kennenlernen, dass über das Sekretariat der Klinik terminiert wird. Für das Vorgespräch benötigt man einen Krankenhauseinweisungsschein vom Haus- oder Facharzt. Grundsätzlich kommt eine stationäre oder eine tagesklinische Behandlung in Frage, in Abhängigkeit von der Schwere der Erkrankung und der persönlichen Verhältnisse.
Die Unterbringung auf der Station erfolgt in modernen, gut ausgestatteten 1- oder 2-Bett-Zimmern, die alle mit einem eigenen Badezimmer, einem separaten WC und einem Balkon ausgestattet sind. Dazu kommen vielfältige Aufenthalts- und Therapieräume für Behandlung und Freizeit. Im 4. Obergeschoss erfolgt im klinikeigenen Restaurant „Weitblick“ die bekannt gute Speisenversorgung für unsere Patienten.
Ziel der psychosomatischen Behandlung ist es, dem Patienten zur Genesung und einer neuen Lebensperspektive zu verhelfen. Daher wird jede Therapie individuell gestaltet. Im Team der Ärzte, Psychologen, Fachtherapeuten und Pflegenden werden gemeinsam mit dem Patienten die unterschiedlichen Therapiebausteine aufeinander abgestimmt.
Das Behandlungs- und Therapieverständnis basiert auf einem bio-psycho-sozialen Krankheitsmodell. Das bedeutet: psychosomatische Krankheiten entstehen und werden aufrechterhalten durch Störungen, die das Denken, Fühlen und die körperlichen Funktionen aus dem Gleichgewicht bringen können. Um dieses Gleichgewicht wiederherzustellen und Ihre möglichst vollständige, dauerhafte Genesung zu erreichen, arbeiten wir mit bewährten und gleichzeitig neuen therapeutischen Verfahren nach modernem wissenschaftlichen Stand. Zu diesen Behandlungsbausteinen gehören sowohl psychotherapeutische als auch im Bedarfsfall medikamentöse Verfahren. Ergänzt wird Ihre individuelle Behandlung durch Fachtherapien wie zum Beispiel Kunst-, Sport-, Musik-, Tanz- und Bewegungs-Therapie. Weiterhin zum Einsatz kommen Entspannungsverfahren und Biofeedback.
„Die Klinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie unter Leitung von Chefärztin Dr. Karin Ademmer arbeitet für eine bestmögliche Versorgung der Patienten im Bedarfsfall interdisziplinär mit den somatischen Fachabteilungen im Klinikum Leer zusammen. Diese enge Verzahnung der somatischen mit der psychosomatischen Medizin, direkt unter einem Dach, ist auch landesweit ein „Vorzeigemodell“, das sich bereits in den letzten 4 Jahren seit Bestehen der Klinik bewährt hat“ betont Holger Glienke, als Geschäftsführer des Klinikum Leer.
Kontakt zur Klinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie: 0491 86-1900.