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Alkoholbedingte Fehltage steigen weiterhin an

Sucht 4.0. - DAK stellt im Klinikum Leer aktuellen Gesundheitsreport für Ostfriesland vor

Zur Vorstellung des DAK-Gesundheitsreports trafen sich v. l. Dr. med. Markus Dornbach (Chefarzt der Klinik für Innere Medizin, Krankenhaus Rheiderland), Holger Glienke (Geschäftsführer Klinikum Leer), Meta Janssen-Kucz (Grüne), Henning Fietz (Geschäftsführer Suchtkrankenhilfe Ostfriesland) und Norbert Loger (DAK-Gesundheit Leer) im Krankenhaus Rheiderland.

Leer/Ostfriesland, 18. Oktober 2019. Der Krankenstand in Ostfriesland ist deutlich gestiegen. Im Jahr 2017 lag dieser bei 4,4 %, in 2018 nahmen die Ausfalltage aufgrund von Erkrankungen um 0,3 Prozentpunkte auf 4,7 % zu. Damit liegt der Krankenstand in Ostfriesland höher als der Landesdurchschnitt mit 4,3 %. Laut dem DAK-Gesundheitsreport, den Norbert Loger, Leiter des DAK Servicezentrums in Leer, am 17. Oktober im Krankenhaus Rheiderland vorstellte, waren im vergangenen Jahr in Ostfriesland die häufigsten Diagnosen, die zu Krankmeldungen führten, Erkrankungen des Muskel-Skelett-Systems (20,1 %), Psychische Erkrankungen (14,3 %) und Verletzungen (13,8 %).

Viele Erwerbstätige in Niedersachsen haben aber auch mit gravierenden Suchtproblemen durch Alkohol, Zigaretten und Computerspiele zu kämpfen. Häufig taucht dies aber nicht in den Statistiken auf, da der Arbeitnehmer sich vom Arzt wegen anderer Erkrankungen, wie zum Beispiel Magen-Darm-Erkrankungen oder psychischer Probleme, krankschreiben lässt. „Die eigentliche Diagnose, nämlich die Alkoholabhängigkeit, wird nicht gestellt. Das Thema Sucht ist in unserer Bevölkerung noch immer ein Tabuthema, wo doch jedes sechste Krankenhausbett ein Suchtbett ist.“, so Dr. med. Markus Dornbach, Chefarzt der Klinik für Innere Medizin am Krankenhaus Rheiderland, der die Vorstellung des DAK-Reportes als Experte begleitete. Auch der Geschäftsführer der Suchtkrankenhilfe Ostfriesland, Henning Fietz, sieht einen erheblichen Zusammenhang von Sucht und Fehltagen: „Wer regelmäßig Alkohol trinkt, verursacht 16-mal so viele Krankentage wie andere Arbeitnehmer.“.

Die gesundheitspolitische Sprecherin des Niedersächsischen Landtags, Frau Meta Janssen-Kucz, sieht gerade in den ländlichen Regionen wie Ostfriesland, weiterhin Handlungsbedarf für Präventionsarbeit.

„Im Klinikum Leer, Krankenhaus Rheiderland und im Inselkrankenhaus Borkum sind wir im Rahmen unseres Betrieblichen Gesundheitsmanagements gut aufgestellt. Es finden regelmäßig Seminare zum Thema Sucht und persönliche Gesunderhaltung statt, die von Suchtexperten geführt und kontinuierlich weiterbetreut werden.“, erklärt Holger Glienke, Geschäftsführer des Unternehmensverbundes.