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Qualitätswerkstatt – Qualitätssicherung in der Geburtshilfe

Ärztekammer Niedersachsen stellt Mitgliedern der AG Bauchgefühl Ergebnisse der Qualitätssicherung vor

Die Teilnehmer der Fortbildung „Qualitätswerkstatt – Arbeit mit Qualitätssicherungsdaten“.

Leer/Ostfriesland, 27. November 2018. Die Arbeitsgemeinschaft „AG-Bauchgefühl“, bestehend aus den Leeraner Kliniken Borromäus Hospital und Klinikum Leer, dem Marien Hospital Papenburg sowie freiberuflichen Hebammen, trifft sich bereits seit drei Jahren und hat das gemeinsame Ziel die Kaiserschnittrate in der Region zu senken. Ein zentrales Element der „AG-Bauchgefühl“ sind kostenlose Hebammensprechstunden, die in allen drei Krankenhäusern von Schwangeren genutzt werden können, um sich zu informieren und ausführlich beraten zu lassen. Hinzu kommen öffentliche Vortragsveranstaltungen und aufklärendes Informationsmaterial. Zusätzlich richtet der Landkreis Leer eine zentrale Vermittlungsstelle für Hebammen ein. Durch die vielfältigen Bemühungen konnte, auch durch die Unterstützung der niedergelassenen Ärzte hier in der Region, der Anteil der Kaiserschnitte gemessen an den Gesamtgeburten im Landkreis Leer um ca. 25 % verringert werden.

Um die Qualität der Geburtshilfe in den Kliniken stetig zu verbessern und um sich auszutauschen, traf sich die Arbeitsgruppe am Mittwoch, den 21. November im Klinikum Leer zu einer Fortbildungsveranstaltung. Das Thema war die Arbeit mit den Qualitätssicherungsdaten in der Geburtshilfe. Zu Gast war Dipl. Dok. Silvia Berlage vom Zentrum für Qualität und Management im Gesundheitswesen von der Ärztekammer Niedersachsen. Sie vermittelte die rechtlichen Rahmenbedingungen für die Qualitätssicherung in der Geburtshilfe und Gynäkologie und  stellte die aktuellen Ergebnisse der Qualitätssicherung der teilnehmenden Krankenhäuser vor. Hierbei lag der Fokus vor allem auf den Ergebnissen zu den Kaiserschnittraten. Ziel war es, Verbesserungsmöglichkeiten für die drei Krankenhäuser zu erkennen und Maßnahmen abzuleiten.

Die Zahl der Geburten ist im Klinikum Leer in den letzten Jahren stetig gestiegen. Im Jahr 2017 wurden insgesamt 942 Schwangere betreut, aktuell für das Jahr 2018 liegt die Zahl der Geburten bei 869. Die Anzahl der durchgeführten Kaiserschnitte liegt deutlich unterhalb des niedersächsischen Durchschnitts. Zudem werden im Klinikum Leer häufig Patientinnen mit einem oder mehreren Geburtsrisiken behandelt. Zurückzuführen ist dies darauf, dass die Klinik für Kinder- und Jugendmedizin am Klinikum Leer ein Perinatalzentrum Level II ist. Das bedeutet, dass Neugeborene regelhaft ab der vollendeten 29. Schwangerschaftswoche, in Ausnahmen auch davor, betreut werden können.