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Qualifizierte Ethikberatung im Klinikum Leer

Zehn Mitarbeiter der Klinikum Leer gGmbH wurden nun als Ethikberater im Gesundheitswesen (K1) zertifiziert

Freuen sich über die erfolgreiche Zertifizierung als Ethikberater/in im Gesundheitswesen. V.l.n.r.: Dr. Arnd T. May (K3-Trainer), Brigitte Pahlke, Harald Engel, Hans-Jürgen Dicke, Dr. Stefanie Manske, Tilmann Klein, Selina Frank, Annett Pietzke, Enne Bussmann, Prof. Dr. Sylvia Kotterba (K3 Trainerin), Dr. Markus Dornbach und Dr. Oliver Weiss.

Das Klinische Ethikkomitee (KEK) der Klinikum Leer gGmbH ist ein interdisziplinäres und berufsübergreifendes Gremium, welches Patienten, Angehörigen und auch Mitarbeitern Hilfe bei ethischen Fragen und Konflikten des klinischen Alltags anbietet. Es soll dazu beitragen, sich interdisziplinär und berufsgruppenunabhängig ethischen Problemlagen im Kontext der Patientenversorgung in einer systematischen und lösungsorientierten Weise anzunehmen und zu besprechen. Es trägt dazu bei, dass insbesondere Verantwortung, Selbstbestimmungsrecht, Vertrauen, Respekt, Rücksicht und Mitgefühl als gelebte moralische Werte die Entscheidungen und den Umgang mit Patienten und Angehörigen im Klinikum Leer prägen. Patienten und deren Angehörigen gibt das KEK die Gewissheit, dass ethische Konflikte im Klinikum ernst genommen und von möglichst vielen verschiedenen Seiten beleuchtet werden. Ein Schwerpunkt ist der Umgang mit Patientenverfügungen. Hier ist häufig ein moderiertes Gespräch mit dem Behandlungsteam und dem Vorsorgebevollmächtigten notwendig, um eine adäquate Therapieentscheidung unter Berücksichtigung des Patientenwillens und der medizinischen Indikation treffen zu können.

Um dieser anspruchsvollen Aufgabe gerecht zu werden, haben nun zehn unserer Mitarbeiter (KEK-Mitglieder und Ärzte/Pflegekräfte mit abgeschlossener Palliativausbildung) die Zertifizierung zum/r Ethikberater/in im Gesundheitswesen in der Kompetenzstufe K1 erhalten. Die Schulung umfasst insgesamt 45 Unterrichtseinheiten und besteht aus einem Grundkurs (30 UE) und einem Moderationstraining (15 UE). Im Grundkurs werden grundlegende Kompetenzen für Ethikberatung vermittelt. Beim Moderationstraining wird die Moderation von ethischen Fallberatungen praktisch geübt. Die Ethikberater sind nun qualifiziert, eigenständig und eigenverantwortlich ethische Fallbesprechungen in Einrichtungen des Gesundheitswesens durchzuführen. Sie sind in der Lage, den Prozess der ethischen Entscheidungsfindung zu moderieren und praktische Hilfestellung bei der Lösung eines ethischen Problems zu leisten.

Die Inhalte des Grundkurses wurden von Prof. Dr. med. Sylvia Kotterba, Chefärztin der Klinik für Geriatrie/Neurologie/Schlaflabor im Klinikum Leer, als zertifizierte K3-Trainerin der Akademie für Ethik in der Medizin (AEM), vermittelt. Das Moderationstraining führte sie gemeinsam mit Dr. Arnd T. May vom Ethikzentrum in Erfurt durch. „Gerade in den Bereichen Intensivmedizin und Geriatrie ist eine qualifizierte Ethikberatung sehr wertvoll. Für bestimmte Intensivmedizinische Prozeduren wird diese auch gefordert. Das Klinische Ethikkomitee des Klinikums gehört aktuell zu den wenigen Komitees, die diese Qualifikationen vorweisen können.“, so Kotterba.