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Neurologie am Klinikum Leer - weil jede Minute zählt

Klinikum Leer erwartet positive Entscheidung des Sozialministeriums

Bereits im Jahr 2014 stellte das Klinikum Leer beim Niedersächsischen Sozialministerium einen Antrag zur Einrichtung einer Klinik für Neurologie und damit zur Verbesserung der stationären neurologischen Versorgung im Landkreis Leer. Bisher wurde die endgültige Entscheidung, auch nach mehrmaliger Befassung im Krankenhausplanungsausschuss, immer wieder verschoben. An diesem Mittwoch, den 24.11.2021, soll im Krankenhausplanungsausschuss nun eine nochmalige Befassung mit der Angelegenheit stattfinden. Dass Einvernehmen zwischen allen Beteiligten erzielt wird, ist nicht zu erwarten. Dem Sozialministerium bzw. der Ministerin Daniela Behrens steht jedoch ein Letztentscheidungsrecht zu. Bereits unter Ihren Vorgängerinnen Carola Reimann und Cornelia Rundt wurde im Planungsausschuss ein Fehlbedarf von mindestens 100 neurologischen Betten im Weser-Ems-Bereich vorgestellt. Diese Betten wünschen sich die bestehenden Kliniken in Emden und Westerstede, wobei der Emder Standort ja nach Georgsheil verlegt werden soll und damit noch schlechter zu erreichen ist.

Im Falle eines Schlaganfalls zählt jede Minute. Für manche Patienten dauert die Fahrt mit dem Rettungswagen zu den nächstgelegenen Schlaganfallkliniken in Emden oder Westerstede jedoch über 30 Minuten. Viel zu lange - denn wenn ein Schlaganfall nicht umgehend behandelt wird, kann es zu irreversiblen Gehirnschäden kommen. Die durchschnittliche Versorgungskennziffer mit neurologischen Betten beträgt derzeit bundesweit 3 pro 10.000 Einwohner, sodass sich allein für den Landkreis Leer eine Summe von 50 Betten ergibt. So sind die jetzt angedachten 30 Betten für Leer erst einmal ein guter Einstieg für die Verbesserung der wohnortnahen Versorgung von Patienten mit neurologischen Krankheitsbildern bzw. dem Schlaganfall.

Die Versorgung eines Schlaganfalls gehört heute, genau wie die Versorgung des Herzinfarktes, zum wohnortnahen Leistungsspektrum eines Krankenhauses. Die kardiologische Schwerpunktversorgung lag über Jahrzehnte für die Region Ostfriesland zentral beim Klinikum Leer. In den vergangenen Jahren wurden auch in den Kliniken in Papenburg, Westerstede und Aurich entsprechende Abteilungen aufgebaut, um auch hier eine ortsnahe Versorgung für die Bevölkerung zu gewährleisten. Hierbei wurde die Einrichtung von zusätzlichen kardiologischen Kliniken durch das Klinikum Leer – als bis dato zentralem Versorger im kardiologischen Bereich – nicht in Frage gestellt oder beklagt. „Bei der Einrichtung einer neurologischen Klinik am Klinikum Leer, die maßgeblich zur Verbesserung der wohnortnahen Versorgung von Schlaganfallpatienten im Landkreis Leer beiträgt, erhoffen wir uns ein ebenso reibungsloses Verfahren.“, so Landrat Matthias Groote und Geschäftsführer Holger Glienke.