Menü

Bestmögliche Betreuung für Kinder und Jugendliche mit Diabetes

Klinik für Kinder- und Jugendmedizin im Klinikum Leer von Deutscher Diabetes Gesellschaft (DDG) zertifiziert

(v. l.): Susanne Welp (Diabetesberaterin DDG), Margot Scheel-Deja (Fachärztin für Kinder und Jugendmedizin, Diabetologin DDG, Leiterin des Diabeteszentrums) und Andrea Rastedt (Pflegefachkraft für Diabetes DDG) freuen sich über das Zertifikat der DDG.

Leer/Ostfriesland, 25. Juli 2018. Diabetes Typ 1 ist die häufigste Stoffwechselerkrankung im Kindesalter. In Deutschland sind ca. 25.000 Menschen unter 18 Lebensjahren an Diabetes Typ 1 erkrankt. Diese Kinder und Jugendliche brauchen eine fachübergreifende Behandlung in spezialisierten Zentren, Kliniken oder Praxen. Um eine qualitativ hochwertige Versorgung zu gewährleisten, zertifiziert die Deutsche Diabetes Gesellschaft (DDG) die Einrichtungen, die hohe definierte Anforderungen erfüllen. Die Klinik für Kinder- und Jugendmedizin im Klinikum Leer hat jetzt von der DDG das Zertifikat „Stationäre und ambulante Behandlungseinrichtung für Kinder und Jugendliche mit Diabetes mellitus - Zertifiziertes Diabeteszentrum DDG“ erhalten.

Bei der Entstehung des Typ 1 - Diabetes im Kindesalter spielen Erbfaktoren und Umweltfaktoren eine Rolle. Es handelt sich um eine Autoimmunerkrankung. Die körpereigenen Antikörper führen zur Zerstörung der Betazellen der Bauchspeicheldrüse, die für die Bildung des Hormons Insulin zuständig sind. Dieses führt zu einem erhöhten Blutzucker. Die Kinder entwickeln typische Symptome wie vermehrtes Trinken, vermehrtes Wasserlassen, Gewichtsabnahme, Müdigkeit, Abgeschlagenheit. Nach der Diagnosestellung müssen die Kinder und Jugendlichen lebenslang Insulin erhalten.

Die Klinik für Kinder- und Jugendmedizin im Klinikum Leer wurde als „Zertifiziertes Diabeteszentrum“ anerkannt. Dr. med. Daniel Schüler, Chefarzt der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin, erläutert: „Die Zertifizierung der DDG zeigt uns und unseren Patienten, dass unsere Behandlung in allen Bereichen – Therapie, Beratung und Schulung – den heutigen wissenschaftlichen Erkenntnissen entsprechen. Das bringt unseren Patienten Sicherheit und ist für uns und unser Team zugleich eine Anerkennung für die täglich zu leistende Arbeit.“

In den Leitlinien von Fachgesellschaften wie der DDG sind wissenschaftlich fundiert die aktuellen Empfehlungen für die Behandlung von Diabetes in Klinik und Praxis festgehalten. Aus diesen Leitlinien hat die DDG auch die Richtlinien für die Zertifizierung der spezialisierten Behandlungseinrichtungen für Menschen mit Diabetes Typ 1 und Diabetes Typ 2 abgeleitet. Erhält eine Einrichtung eines der Zertifikate der DDG, können Patienten sicher sein, dass sie in dieser Klinik oder Praxis optimal, also: leitliniengerecht, behandelt werden. Die Zertifizierung ist damit ein „Qualitätssiegel“ und dient der Orientierung auf der Suche nach geeigneten Behandlern.

Die Oberärztin und Leiterin des Diabeteszentrums Margot Scheel-Deja ist optimistisch und betont: „Diabetes kann man zwar nicht im klassischen Sinn heilen. Aber richtig eingestellt und mit entsprechender Schulung kann jeder Patient mit Diabetes gut und ohne große Einschränkungen leben. Dabei helfen wir.“

Um den jungen Diabetikern nach der Diagnosestellung den Alltag mit dieser Erkrankung zu erleichtern, veranstaltet die Klinik für Kinder- und Jugendmedizin jedes Jahr sogenannte „Diabetestrainingswochen“. Hier lernen die Kinder wie und wann man richtig Blutzucker misst, was beim Sport zu beachten ist und alles rund um das Thema Ernährung. Die Jugendlichen kochen gemeinsam, bekommen Tipps für den Alltag und sprechen gemeinsam darüber, was zu beachten ist bei Fernreisen, Führerschein oder der Ausbildung.

Zudem ist an der Klinik für Kinder und Jugendmedizin seit mehreren Jahren eine Diabetes – Selbsthilfegruppe (DSHG) aktiv. Das Treffen findet regelmäßig am zweiten Mittwoch des Monats um 19.30 Uhr im Klinikum Leer, 3. OG (Indoor Spielplatz der Kinderstation) statt.
Die Eltern tauschen Erfahrungen aus und organisieren regelmäßig Aktivitäten für Kinder und Jugendliche und deren Familien.