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18. Suchthilfe-Treffen im Krankenhaus Rheiderland

Vertreter diverser Suchthilfe-Einrichtungen und Beratungsstellen kamen zum Erfahrungsaustausch in Weener zusammen.

Leer, 19. Oktober 2017. Der Qualifizierte Entzug (QE) im Krankenhaus Rheiderland bemüht sich sowohl um die Optimierung der eigenen Arbeit als auch um die Vernetzung aller Beteiligten auf dem Gebiet der Suchtkrankenhilfe. Suchttherapeut Franz-Josef Hopmann berichtete, dass durch die Eröffnung einer zweiten Behandlungsgruppe im vergangenen Jahr gleich mehrere Hoffnungen erfüllt werden konnten. Die beiden parallel laufenden Gruppen ermöglichen eine Differenzierung in homogene also "passende" Patientengruppen. Zugleich kann durch die Kapazitätserhöhung kurzfristig, in der Regel binnen zwei Tagen, eine Aufnahme zum Qualifizierten Entzug erfolgen. Beinahe 400 Patientinnen und Patienten haben diesen Schritt in 2017 bereits gemacht.

Neben dem internistisch begleiteten körperlichen Entzug, einem gründlichen medizinischen Check und der Behandlung der Begleit- und Folgeerkrankungen durch suchtspezifisch ausgebildete Ärztinnen und Ärzte macht ein differenziertes suchttherapeutisches Programm den Kern des "Qualifizierten Entzuges" aus. Gleichzeitig dient der QE als Start in eine weiterführende Begleitung bzw. therapeutische Behandlung bei den Suchtberatungsstellen und in Fachkliniken, um Vertiefung und Nachhaltigkeit zu sichern.

Das Team des Qualifizierten Entzuges stellte die Mitarbeiter mit entsprechenden Behandlungs- und Therapieschwerpunkten vor und dankte auch der Geschäftsführung für die Unterstützung – ganz besonders jedoch dem Allgemeinen Krankenhausverein für das Rheiderland. Durch diesen konnten zuletzt eine Waschmaschine und die Ausstattung für einen Freizeitraum für die Entzugspatienten angeschafft werden. Der Krankenhausverein hat auch die wichtigen Stellen des Krankenhaus-Seelsorgers Daniel Metelerkamp und der Betreuungskraft Katharine Groen geschaffen und langfristig gesichert. Hopmann: „Wer uns unterstützen will, sollte Mitglied in diesem Verein werden.“

Die Sucht- und Drogenberatungsstellen aus Papenburg, Leer, Emden und Aurich/Norden berichteten von neuen Entwicklungen in ihren Arbeitsbereichen, Susanne Kreienbrock vom Gesundheitsamt Leer über den Sachstand der "Gesundheitsregion Landkreis Leer". Gut und ergiebig funktioniert der Arbeitskreis Sucht-Selbsthilfe im Landkreis Leer. Hier tauschen sich regelmäßig die Vertreter der sehr unterschiedlichen Sucht-Selbsthilfe-Träger aus.

Insgesamt stellten die mehr als 50 Teilnehmer des 18. Suchthilfetreffens zufrieden fest, dass in großer Träger-Vielfalt (es gibt aktuell 36 Sucht-Selbsthilfegruppen allein im Landkreis Leer), vertrauensvoll mit den "Profis" des Qualifizierten Entzuges im Krankenhaus Rheiderland und den regionalen Beratungsstellen zusammengearbeitet wird und in den vergangenen Jahrzehnten ein funktionierendes Hilfenetz aufgebaut wurde.